Gemeinnützige Hilfe Afghanistan e. V.

- Wiederaufbauhilfe -

Brunnen in Shina

"Im Jahr 2009 hat sich aus der Erfahrung mit dem Projekt "Naan", der Nothilfe im Winter 2008 / 2009, ein Kleinkreditprojekt entwickelt, das über 200 Anträge zu verzeichnen hat. Private Initiative und der Unternehmergeist im Dorf wurden geweckt. In diesem Winter läuft nun im dritten Jahr die "Winterschule", die Ambulanz arbeitet erfolgreich, das Lehrerinnenzimmer in der Mädchenschule wurde renoviert, ein weiterer Brunnen im Dorf gebohrt, usw.
Gleichzeitig erwuchs aus dem Bewusstsein für eine langfristige Planung und dem Wissen über unsere dauerhafte Partnerschaft zum ersten Mal soziales Denken und kommunale Verantwortung.

Als nächstes Projekt steht das sog. "Töpferdorf" auf dem Plan. Es wurde mit der Dorfversammlung und der Arbeitsgruppe "Kleinkredite" entwickelt. Es ist ein Wiederaufbauprojekt zur Schaffung von Lebensgrundlagen und Wiederbelebung eines traditionellen Handwerks 1 km neben dem Dorf Shina, 7 km vor Kabul, in Afghanistan. Hier existiert eine Gemeinschaft von 180 Menschen, die unter schlimmsten Bedingungen lebt. Die Bewohner haben weder den Zugang zu irgendwelchem Wasser, noch eine feste Behausung, geschweige denn die einfachsten hygienischen Anlagen. Ihr Areal wird regelmäßig bei starken Regengüssen mit Schmutzwasser überschwemmt, weil die Entwässerungsgräben zerstört sind. Diese Gemeinschaft ist das Töpferdorf.

Im Rahmen der Entwicklung von kommunaler Selbstverwaltung und sozialer Verantwortung in Shina ist es den Menschen erstmals möglich, ihr Umfeld bewusst wahrzunehmen. Nach eingehender Besichtigung des nahe liegenden Töpferdorfs waren die Verantwortlichen aus Shina erschreckt über die versteckte Armut in ihrer unmittelbaren Nähe. Da es unser Anliegen ist, ein Netzwerk wirtschaftlich starker Dörfer zu schaffen, fangen wir wieder, wie in Shina, von vorne an. An erster Stelle steht der Bau von drei Brunnen an den geeigneten Stellen. Danach werden wir die Entwässerung und die zerstörten Lehmhäuser in Angriff nehmen.

Jedes Jahr fährt ein Mitglied unseres Vereins ins Dorf. Dort werden Projekte, aktuelle Probleme und neue Ideen diskutiert. Zwei Verantwortliche im Dorf und ein übergeordneter Verantwortlicher in Kabul stehen mit dem Verein für das weitere Jahr in Verbindung und verwalten die Vereinsressourcen. Die Erfahrung seit 2003 zeigt, dass die Einbindung der Dorfbevölkerung in die Entscheidung über neue Projekte diese immer gelingen lässt und die Verantwortung auf die Menschen übergeht. Die Entwicklung wird fotografisch dokumentiert. Das Komitee für Kleinkredite in Shina wird in die Planung für das Töpferdorf einbezogen. Die Ausführungsarbeiten werden selbstverständlich von den Dorfbewohnern und / oder von afghanischen Handwerksbetrieben durchgeführt."

Brunnen in Shina

www.gemeinnuetzige-hilfe-afghanistan.de

Februar 2010