Ein Foto-Workshop von 6 Monaten (August 2011 bis Januar 2012) geleitet von den belgischen Fotografen Alice Smeets, Thomas Freteur und Dorine van Ophalvens und dem Kameramann Frederic Biegmann wird 20 Kindern im Alter von 14 bis 22 Jahren helfen, selber ihren Weg aus der Hoffnungslosigkeit zu finden. Mit der Kamera und und ihrer eigenen Kreativität lernen sie mit ihrem Trauma umzugehen.
Entwicklungshilfe durch Kreativität und Technologie
Nach dem Erdbeben vom 12. Januar 2010 haben viele Haitianer in Port-au-Prince ihre Hoffnungen verloren. Fast ein Jahr später sind immer noch viele von den katastrophalen Ereignissen traumatisiert und blicken ängstlich in ihre Zukunft. Alice Smeets, die Haiti oft bereist und auch schon dort gelebt hat, weiß, dass Haitis Fotoindustrie nicht gut ausgebildet ist: “Es gibt Fotografen in Haiti, aber die meisten von ihnen kennen nur den technischen Teil der Kamera und nicht die Kunst der Komposition und des Lichts. Mein Ziel ist es, die Kunst der Fotografie einer Gruppe von älteren Kindern beizubringen.”
Jetzt, da Haiti immer weniger Aufmerksamkeit seitens der Medien bekommt, wäre dies eine ideale Gelegenheit, die Zustände dort weiter zu dokumentieren und die Änderungen, die dieses Land nach solch einer Verwüstung durchläuft, in einer sehr persönlichen Art und Weise durch die Augen haitianischer Jugendlicher festzuhalten. Es öffnet Türen, die für jeden ausländischen Fotografen geschlossen bleiben und wird dazu beitragen, die haitianische Nation und ihre Bedürfnisse besser zu verstehen. Gleichzeitig hilft das Schaffen von Kunst den Kindern, ihr Trauma zu überwinden. Das alles wird mit Hilfe einer haitianischen Aufsicht geschehen. Natacha Marseille ist Direktorin der Volksschule M.E.V.A in Port-au-Prince seit 2004 und versteht ihre Arbeit als Hilfe zur Selbsthilfe.
Zum Ende des Projektes wird ein kleines Fotostudio in Port-au-Prince eröffnet. Die ausgebildeten Fotografen/innen können ihr Wissen in Form von Workshops vermitteln um so wiederum anderen Kindern ebenso helfen, ihre Traumas durch den Ausdruck ihrer eigenen Kreativität zu überwinden und ihre Gefühle mittels der Kamera, des Lichts und der Farben auszudrücken. Gleichzeitig wird die Wohnung der Workshopmitarbeiter als kostenlose Unterkunft für Besucher genutzt, damit so viele Partner und Freunde wie möglich Haiti besuchen können.
Teilnehmer Fotoworkshop
Ziele:
1. Gut ausgebildete Fotografen/innen für Haiti
- Französisch- und Englischunterricht als Basis für den Workshop
- Talentierten Kindern Licht, Komposition und Farbe näher bringen
- Ermittlung der einzelnen Talente und spezifische Talentförderung jedes einzelnen Kindes durch Bildung von drei Gruppen:
Kunst-Fotografie
Portrait-Fotografie
Dokumentar-Fotografie
/ Fotojournalismus
- Ausstellung der Fotografien in belgischen und deutschen Galerien. Kooperation und Hilfe von der ARTCO Galerie in Herzogenrath (Deutschland)
- Eröffnung eines kleinen Fotostudios in Port-au-Prince, indem die ältesten Kinder als Portrait-Fotografen arbeiten können
2. Traumabewältigung durch künstlerischen Ausdruck
- Den Kindern wird beigebracht, ihre Gefühle über die Kamera auszudrücken
3. Dauerhafte Medienpräsenz und -vermittlung
- Die jungen Fotografen/Innen werden ihr Leben und die Veränderung auf Haiti dokumentieren und auf der Homepage des Projektes veröffentlichen. Zudem ist zukünftig die Veröffentlichung eines (Foto-)Buches angedacht
- Ein Bildarchiv wird angelegt. Internationale Fotoagenturen, sowie Zeitungen und Zeitschriften können auf diese Weise online Fotos kaufen