Whale Watching in der Coburg

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Heute war D-Day, also Distance-Day, Wettkampfdistanz in Trainingsversion. Rein in den Neo, rauf auf’s Rad und ab in die Coburg. 20,8 Grad im leicht besiedelten Sportbecken. Einige triathletische Artgenossen tummeln sich bereits auf der Sportbahn. Egal, wer schneller schwimmt als ich muss ein Wasserbewohner sein. Ich schlüpfe etwas abseits ins Becken, bin bereits ordentlich auf Temperatur, da so ein Neo bei sportlicher Betätigung an Land sehr rasch die Zellen in Wallung bringt. Die Bahnen fliegen dahin. Ab KM 3 fühle ich mich zunehmend eins mit dem Wasser. Mir kommen Wale in den Sinn, im Golfstrom dahingleitend. Meine doppelfüßige Heckenflosse stößt nur noch selten und unregelmäßig durch die Wasseroberfläche. Auch bei KM 3,7 fassen die Arme noch Wasser. Luft und Wasser prusten nach jedem zweiten Armschlag aus dem Atmungsorgan als Fontäne in die Höhe. Nur noch vorsichtiges Abstoßen vom Beckenrand, es kündigen sich Verspannungen in Flosse und Wade an. Doch, alles gut. Als mir auf der 80-sten Bahn plötzlich eine Boje in Badeanzug unbeholfen in die Bahn schwemmt (!), blicke ich verwirrt und verärgert auf, kraule weiter. Ohne dieses Intermezzo würde ich vielleicht jetzt noch durch das Coburger Weltmeer gleiten. So beende ich nach 4,1 KM meine Wal-Wanderung und strande am Beckenrand. Niemand dort, der mich benässt und wieder zurückschiebt ins Meer. Ein gutes Training, die Schwimmdistanz ist gebongt. Zeit? Spielt keine Rolle, allenfalls Gezeiten und Überleben, wie bei den Walen. Es stehen noch einmal 3,8 KM auf dem Plan, dann geht es in den Kanal, Freiwasser und Tor zu den Flüssen und Ozeanen.
Und Alex, bitte notieren, ich werde heute Pate für deinen 80-sten KM in Kopenhagen, KIP 2015!

Ahoi und vi ses!

Rono