Archiv der Kategorie: Allgemein

Tank leer, keine Körner mehr

Gut, es war heiß, schon am frühen Morgen. Dennoch, nach einem anstrengenden Trainingstag gestern mit langer Radausfahrt und kurzem anschließenden Koppellauf wollte ich mir heute die Kugel geben. Quasi ein Training ab KM 30 im abschließenden Marathon simulieren. Ergebnis: auf dem Weg zum möglichen Eisenmann gibt es noch was zu tun.
Schon ab KM 3 fühlte ich mich heute ausgepumpt, leer, empty, schleppte mich über die Straße. Bei KM 6 eine Gehpause. Dann trottend weiter. Ich wollte, ich kämpfte, ich biss. Doch nach 12 KM war das heimische Frühstück nicht mehr fern und ich musste die Segel streichen. Schluss mit laufen für heute … doch ich komme wieder, mit vollem Tank und Getreidespeicher. Das wird noch einmal trainiert und dann will ich mindestens 20 KM wegrasieren.

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Vi ses!

Rono

 

Tiere mit bunten Flecken

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Während der langen Trainingsausfahrten oder Läufe gibt es manchmal Begegnungen oder Beobachtungen, die für einige Kilometer Abwechslung oder Ablenkung bringen. So eine kleine Begegnung gab es gestern beim Radsplit. In Senden stoppte ich an einer Ampel, um evtl. in die Dorfbauernschaft abzubiegen. Da ich den Weg bisher nicht kannte, frug ich die neben mir wartende junge Dame, vielleicht so 14 / 15 Jahre alt, wo denn die Straße dort hinführe. Ja, das wüsste sie nicht, sie wohne wohl genau an der Straße ein paar hundert Meter weiter, doch wo die Straße endet, das könne sie nicht sagen. Nun ja, bemerkte ich, ich radle dann mal dort entlang und wenn wir uns an dieser Ampel mal wiedertreffen, sage ich dir, wo die Straße hinführt. Schmunzel.

Bei der Weiterfahrt musste ich dann lange über diese ausgeprägte Ortskenntnis nachdenken und darüber, was ich dem Mädel noch für Tipps hätte geben können … z.B. wenn du auf einer Wiese mal Tiere mit bunten Flecken siehst, können das Kühe sein.

Auf jeden Fall hatte meine lange Radausfahrt eine schöne gedankliche Abwechslung. Kids, bewegt euch und fahrt oder lauft mit stets offenen Augen durch die Landschaft. Es lohnt sich.

Bleibt sportlich.

Rono

 

 

Angriff auf die Liga der schlappen Gentleman

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Also ick freu mir, weil ich beim 8. Sparda Münster City Triathlon starten darf. Eine Art Generalprobe light für den Ironman in Kopenhagen ist das, und ein Heimspiel halt am 28. Juni. Nach einer verletzungsbedingten Pause im vergangenen jahr ist es am 28. Juni das siebte Mal für mich im Hafenbecken zu Münster, dort gilt es den schmackhaftesten Dieselgeschmack zu schlucken in der nationalen Triathlonszene.

Fragwürdig ist allerdings: Ein alter Hase bin ich bei diesem Event, könnte man sagen, immer gut für eine Top-500-Platzierung, aber laut Mika Timing bin ich um drei Jahre gealtert, starte deshalb wohl in der Rollator-Klasse.  Euch Vögeln werde ich es zeigen, vor allem meinen Herausfordern Linus #BetterYourBest und Christian #RunHappy aus der Liga der schlappen Gentleman #Ich KonnteNichtVielTraininerenBlaBlaBla ….

Klassenarbeit

7. Juni 2015: 12. Pro Potsdam Schlösserlauf (sehr zu empfehlen!).

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Vorbereitungswettkämpfe sind irgendwie wie … Klassenarbeiten. Die schulischen Erinnerungen liegen ultralange zurück, doch die Ironman-Vorbereitung spült das Empfinden wieder hoch. Lerne ich richtig, sitzt der Stoff, komme ich der Versetzung näher? Gestern also die Ironman-Klassenarbeit in Potsdam, Halbmarathon im Wettkampfmodus. Es ist keine Eins geworden, doch immerhin ein „gut“, ein Forrest Gump. Es ging auch nicht um Bestzeiten, die ohnehin ähnlich wie die Klassenarbeiten ultralange zurückliegen und sicher nicht wiederholt werden. Der HM brachte als Form-Test eine kleine Bestätigung, dass das Training fruchtet, meine Zellen so langsam „ironisieren“ und ich damit auf einem guten Weg zu einer denkbaren Abschlussprüfung bin.

Nun können die richtig langen Trainingsetappen der letzten 10 Wochen in Angriff genommen werden. Also üben, üben, üben bis Helge Schneider kommt und auffordert: Hefte raus, Klassenarbeit! Oder besser gesagt:  Anschwitzen, Ironman!

Sportlich bleiben, held og lykke.

Rono

 

 

Fundrunner’s Pier

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Ich bin für das verlängerte erste Juniwochenende an der Havel, genauer gesagt in Kladow / Berlin bei unserem Flying Fundrunner zu Gast. Die Havel ist an dieser Stelle quasi ein See, ca. 1,2 KM breit. Gestern, am Freitag, starker auflandiger Wind, kabbelige Wasseroberfläche, Wassertemperatur im Schnitt etwa 19 Grad. Das sind die Zutaten für die ersten Langstreckeneinheiten im Neo. Am Nachmittag  steige ich zum ersten Mal in dieses Traumbecken für einen Dreikämpfer. Ich grüße einen Karpfen, einige Schlingpflanzen, vertreibe zwei Schwäne. Bis auf die Flora dürften das ähnliche Verhältnisse wie in der Lagune am Amager Beach in Kopenhagen sein. Gleich heute am Samstag bin ich in der Früh um 7:30 Uhr wieder vom Pier ins Naturwasser. Spiegelglatt, kein Wind, nur der scharz-rote Neo mit mint-grünem Bug krault unzählige Male zwischen zwei Stegen hin und her.

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Ich will nicht weiter schwärmen. Die Location hier ist wie geschaffen für ein Trainingslager. Über die genialen Laufstrecken entlang der Havel Richtung Sakrow und Potsdam will ich mich jetzt gar nicht weiter auslassen.

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Da diese Bucht auf keiner Karte mit einem Namen versehen ist, köpfen wir ein alkoholfreies Weißbier und taufen zumindest diesen Steg zwischen Quastenhorn und Schwemmhorn mit dem Namen: Fundrunner’s Pier. Morgen folgt dann noch der Halbmarathon beim Potsdamer Schlösserlauf, die Sahnehaube.

Danke, danke Arno, ich bin überwältigt … komme gerne wieder, dann mit der Rennleeze im Gepäck.

Leute, stürzt euch mal wieder ins Freiwasser und grüßt die Schwäne.

Vi ses!

Rono

Neue Trainingsreize

Als berufstätige, familieneingebundene und begeisterte Athleten müssen wir kreativ und kämpferisch unsere für die Ironman-Vorbereitung umfangreichen Trainingszeiten planen und sicherstellen. Was liegt da näher, als berufliche und / oder häusliche Aufgaben bisweilen in Trainingseinheiten umzuwandeln.
Den Weg zum / vom  Arbeitsplatz mit dem Rad oder im Laufdress zurückzulegen … normal. Am Wochenende hatte ich die wunderbare Gelegenheit, den allseitigen Beschnitt einer 15 Meter breiten und 3,50 Meter hohen Koniferenhecke mit einer traditionellen Heckenschere in eine Kräftigungs-, Koordinations- und Konditionstrainingseinheit zu verwandeln. Intensive Schulung der Brust-, Schulter-, Arm- und Rückenmuskulatur, Körperspannungsübungen auf der 2,50 Meter hohen Stehleiter. Es floss mindestens soviel Schweiß, wie Tannengrün in den Abfallsäcken landete.

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Nach zwei Ruhetagen und Rückgewinn der vollen Beweglichkeit konnte ich bereits heute im Waldschwimmbad Klatenberg den Erfolg und die Effizienz dieses Alternativtrainings bestaunen. Eine gute halbe Stunde lang (bis dahin war ich allein auf der Sportbahn) hatte ich tatsächlich das gute Gefühl, mich mit kräftigen, langen Armzügen vom Wasser quasi wegzudrücken. Doch dann überflutete mich ein schlank dahingleitender Neoprenanzug. Einmal, zweimal, dreimal … also ich schaffte 5 bis 6 Bahnen, dann jeweils rauschte dieser Ehrgeizling aus meiner Heckwelle und zog ohne zu grüßen oder eine Geste der Anerkennung (ich war schließlich ohne Neo unterwegs) an mir vorbei. Mein gutes Wassergefühl war etwas dahin. Doch was soll’s, am Ende hatte ich eine satte lange Trainingseinheit eingetütet und die Erkenntnis: mit Heckenschere und Stehleiter lassen sich neue Trainingsimpulse setzen. Und vielleicht war dieser Neoprenanzug auch eine Robbe oder ein Otter … ich konnte nicht so genau hinschauen.

Also Athleten, ab und zu ran an die Gartenarbeit, und zwar sportlich.

Held og lykke,  vi ses!

Rono

Faris tritt ab – ich bin bereit

Jeden Tag, wenn ich mein Büro betrete, nicht gerade eine große Kammer, dann sehe ich ihn hinten links. Tag für Tag. Da hängt er an der Wand, der Faris, Faris Al-Sultan, es ist ein Werbeplakat von seinem Europameisterschaftssieg in Frankfurt aus dem Jahr 2011. Er fordert mich in diesem Stillleben auf, mittags die Kantine zu ignorieren und stattdessen flotte 40 Minuten zu laufen oder macht mir ein schlechtes Gewissen, wenn ich morgens nicht schwimmen war. Ab und an zeigt es Wirkung. Ex-Pearlie Linus #IchBinNichtInForm hat mir das Bild besorgt. Handsigniert, ich habe es gerahmt. Linus meint, wenn er mich im Wettkampf sieht, erinnere ich ihn an den jungen Faris. Und lacht sich schlapp. Keine Ahnung wieso, schließlich war ich bei der Challenge Walchsee 2011 in den Top1000, das Ziel war noch nicht abgebaut.

FarisEins

Faris ist, ja sagen wir es so, eine lebende Legende auf der langen Distanz im Triathlon, er war Weltmeister auf Hawaii, noch Fragen, irgendwie ein Typ, kein üblicher Powergel-Junkie, der hätte auch Schweinshaxe püriert gefuttert, wenn es was gebracht hätte. Ich sehe das ähnlich.

FarisZwei

Ich schwöre, ich bin kein Fan, von nichts und niemandem. Nur auf Faris muss man stehen, schon vor vielen Jahren hat mir Sebastian #SchwimmgottNY – lesenswert ist sein Buch „Lesereise New York / Uptown Blues in der funkelnden Metropole“ http://www.buecher.de/shop/new-york/lesereise-new-york/moll-sebastian/products_products/detail/prod_id/36787632/ – einiges über den Bayern erzählt, über Trainingsmarotten, über die frühen Wettkampfeskapaden von Faris, dies und das. die kennen sich aus München. Und jetzt zurück zu Linus: Er hat Faris zur Unterschrift genötigt, man kann die Widmung auf dem Bild lesen. Es ist eine klare Aufforderung, es war der Startschuss für einen Kreisliga-B-Triathleten wie mich, der um den Klassenerhalt kämpft, einen Ironman in Angriff zu nehmen. Faris hat gesagt, er tritt ab, mit 36 Jahren war es das http://tri-mag.de/aktuell/langstrecke/servus-faris-al-sultan-will-nicht-mehr-116033

Wenn er geht, dann bin ich jetzt dran in Kopenhagen. Wer es immer noch nicht weiß, wer es nicht glaubt, am 23. August in Kopenhagen wird es so weit sein. Der Startplatz ist safe. Der direkte Vergleich: Faris schwimmt auf jeden Fall eine gute Stunde schneller als ich, weitere mindestens 90 Minuten kommen auf dem Rad dazu, schlagt noch einmal wenigstens zwei Stunden beim Marathon oben drauf – na und, ich verspreche nur eines hoch und heilig: Niemals wird mich jemand in einer Badehose im Faris-Style auf der Laufstrecke sehen. Das darf nur einer.

Badebukser bleibt im Schrank

Kopenhagen-Rad

Man wünscht es sich nicht, doch auch das gehört zur Vorbereitung … Erkältung, Nase zu, Kopf zu. Es hatte sich beim letzten Trainingsausflug vergangene Woche bereits angekündigt.
Nun ist Zeit für Genesung, Erholung, Energiespeicher auffüllen. Badehose, Radsuit und Racer bleiben für eine Woche im Schrank.

Das ist die Gelegenheit, einen Blick nach Kopenhagen zu richten. Das Ronouchi-Basecamp befindet sich in der Njalsgade. Von dort sind’s etwa 1200 Meter bis zur EXPO, Finish line, Athletenbereich, Wechsel T2 Rad-Laufen. Da wir ganz nahe an Kobenhavns Havnebade liegen, eine der größten der unzähligen innerstädtischen Wasseradern, könnten wir zu diesem Hotspot auch schwimmen. Richtung Øresund, dann links Richtung Gammel Strand. Muss aber nicht. Der richtige Schwimmstart liegt ca. 4 KM östlich unserer Bleibe und ist gut über die 650 Meter entfernte Metro 1 Station Islands Brygge mit Umstieg in die M2 zu erreichen. Dorthin könnten wir auch laufen, quer durch den Stadtteil Amager bis zum Amager Strandpark. Muss aber nicht.

Zurück zum Basecamp, 125 qm, eine „schöne, helle Wohnung im Herzen von Kopenhagen“, so beschreibt uns das Gunver, unsere Gastgeberin. Mindestens fünf Schlafplätze für 5 Nächte. Also quasi 25 Nachtschlafplätze oder Schlafplatznächte, davon sind bereits 16 belegt durch Fundrunner und Ronouchianer. Die Njalsgade 12 wird der Tempel der Spitzenathleten … schläfst du schon oder schnarchst du noch?

Jetzt ist Schluss mit Nase zu, rein in die Racer und raus zur Laufeinheit. Vi ses!

Rono