Ahl Schluffe

23. Köln Marathon gestern. Wetter gut, Form gut, 6.000 Marathonis, das wird ein Tag. Meine Renntaktik … ich laufe mich die ersten 10-12 KM ein. Meinem Alter gemäß komme ich ohnehin erst nach dieser Distanz in einen läuferischen Rhythmus. Danach sind’s nur noch 30 KM und die kenne ich ja bereits aus dem Training. So umgehe ich den Mann mit dem Hammer.

Doch zügele mal dein Tempo, wenn’s wie geschmiert läuft. Ergo, ab KM 25 spüre ich langsam einige Muskelpartien in Oberschenkel und Waden. Es grüßt die Laktatschwelle. Auwei, das verheißt nichts Gutes. Fortan schleppe ich mich von Banane, Gel und Cola zu Banane, Gel und Cola. Bei KM 37 reicht mir Sigrid eine ganze Buddel Cola für den restlichen Weg, die ich auf der Stelle ex entleere. Bei KM 39,5 dann die totale Übersäuerung. Mit steifen und verdrehten Beinen bleibt nur noch das Ablegen auf den Asphalt des Hohenzollernrings. Ein Mitläufer spendet mir ein paar Salztabletten, die ich mit der restlichen Fanta eines neben mir stehenden Ordners hinunterspüle. Nach etwa 8 Minuten komme ich wieder auf die Beine und setze meinen Weg zunächst gehend, dann mit einem Kniehub von etwa 0,2 Millimetern schluffend fort. Für den übermäßigen Sohlenabrieb in der städtischen Umweltzone entschuldige ich mich aufrichtig. Die letzten beiden KM waren sehr lang, doch auf dem roten Zielteppich konnte ich für die Fotografen noch mindestens 4,5 echte Laufschritte herzaubern. Kölle Alaaf.

Der Rest fühlt sich an wie Ahl Schluffe. Die echten Ahl Schluffe hätte man gegen ein kleines Präsent übrigens auf der Laufsportmesse abgeben können.

Kölle ist eine empfehlenswerte Marathon Adresse, schöne Strecke, viele Stimmungsnester, kölsche Musik, die vielfältigste und längste Verpflegungsmeile im Zielbereich, die ich je gesehen habe.

Maat et jot, bleibt läuferisch in ahl oder neue Schluffe.

Rono