Adrenaline 7

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Vor dem Wettkampf steigt der Adrenalin-Pegel. Vor einem 30 KM Trainingslauf kann ich das eher nicht feststellen. Da fehlt in der Regel dieser Kick, der wie starker Kaffee wirkt und Körper und Geist in eine Art Grundspannung versetzt. Wie gut, dass ich da in meine Adrenaline 7 schlüpfen kann, die mich sofort an herausragende Lauferlebnisse der Vergangenheit erinnern. Die haben schon die verschiedensten Laufschuhgenerationen von Full Suspension und Rundum-Dämpfung bis zum puristischen Mokassin-Style erlebt. Und sie wollen immer noch. Die Nähte sind noch heil, die Dämpfung ist verdampft, der Sitz ist unverändert nahezu perfekt und sie schenken mir weiterhin Laufgefühl. Gestern am frühen Morgen gab mir der Adrenaline einen kleinen Kick und es entwickelte sich ein schöner, geschmeidiger Trainingslauf. Fast beängstigend, kein Leiden, kein Dahinstolpern, 31 KM. Alles gut, ich bin gerüstet. Und ausgerüstet: auf den Wettkampf wartet ungeduldig der Racer, Baujahr 2008. Keine guten Nachrichten für die Laufschuhhersteller, meine Treter machen weiter.

Hej, hej, vi ses!

Rono

Jeg ville gerne have røde pølser

2015-08-01_dansk
Die letzte ausschweifende Trainingswoche läuft langsam aus. Bezogen auf den Trainingszustand kann nicht mehr viel schiefgehen. Die körperliche Anpassung – ich nenne das mal Ironisierung – an die zu erwartende Belastung am anstrengensten „Trainingstag“ des Jahres, ob nun Ironman in Kopenhagen oder Marathon in Münster oder beides, ist vollzogen. Selbst wenn jetzt keine langen Einheiten mehr möglich wären, der Körper ist gestählt, aber auch irgendwie ausgedörrt.

Blicken wir nach Kopenhagen. Die Reisevorbereitungen sind im Gange. Reiseführer, Kartenmaterial, Sprachhilfen sind bereits in Gebrauch.  Die Überschrift lässt es erahnen, wir könnten schon die traditionellen roten Würstchen bestellen, die werden wir brauchen.

Und was wir auch noch brauchen können … Paten für die 226 KM von IronAlex! Also Leute, sucht einen KM aus >>>> KM-Paten und meldet euch bei Alexander (alexander.heflik@wn.de oder seine sonstigen bekannten Kontakt-Koordinaten). Anfang kommender Woche ist Annahmeschluss, dann werden die Trikots mit den Namen der Paten beflockt.

Tak, tak und vi ses!

Rono

 

Laufen oder Leberkäs, radeln oder Radler?

Wir machen Zwischenstation in unserer alten Heimat München. Ich hatte wage daran gedacht, meine geliebte, herrliche Trainingsstrecke beiderseits entlang der Isar mal wieder unter die Laufsohlen zu nehmen, doch der innere Schweinehund war stärker und hat sich bei herrlichem Hochsommerwetter zu Leberkäs und Radlermass im Flaucher-Biergarten durchgesetzt. Man muss auch verlieren können.

2015-07-25_Schnecke

Das erinnert mich an eine weitere Begegnung zwischen Triathlet und Tier. Ja, auch Schnecken sind Tiere. Besonders häufig sind mir die nackten Gesellen auf den Laufrunden am Schliersee vor die Füße gelangt. Immer eine Freude, da ich denen wenigstens davonlaufen kann. Manchmal ist der Tritt jedoch etwas uneben weich und so ein hausloser Kriecher hält für ein paar Schritte mein Lauftempo … solange er unter der Sohle klebt. Ich versuche das zu vermeiden. Liebe Nacktschnecken, Augen auf oder im Grünstreifen bleiben.

Held og lykke.

Rono

Servus Schliersee … wir kommen wieder

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Samstagmorgen, 7:15 Uhr, letztes Schwimmtraining im Schliersee. Wasser flach, Himmel blau, windstill. Neben mir ein paar Enten. Neo sitzt, Schwimmbrille angepresst. Ich stelle mir den Startschuss am Amager Beach am 23.08. vor und los geht’s. Am Nordufer entlang und wieder zurück und weiter parallel zum Ostufer. Beim Luftfassen sehe ich jeweils über das glatte Wasser bis zu Nagel- und Brecherspitz. Langstreckenschwimmen kann so schön und kurzweilig sein. Es hilft alles nix, ich muss so langsam wieder Richtung Ufereinstieg gleiten. 90 Minuten genussreiches Panoramakraulen, die letzten Meter in Rückenlage, ein letzter Blick auf das ultimative Trainingsrevier für Freunde der drei Grundfortbewegungssportarten.
Ich komme wieder, mit Neo, Laufschuhen und Rad. Ich liebe diesen Sport. Servus Slyrs.

2015-07-27 swimVi ses!

Rono

WEISSWURST

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Heute ist Donnerstag und wir sind soeben aus der Vital Welt zurück. Nach dem langen Lauf ein kurzes Ausschwimmen in der Schlierseer Badewelt. Damit ist mein Trainingssoll für diese Woche bereits eingetütet. Zur Belohnung gönnen wir uns heute ein Weisswurst-Frühstück, noch vor dem 12 Uhr-Schlag von Sankt Sixtus.
Am Wochenende läuft bestimmt noch was. Mein Neo liegt noch im Koffer und wartet auf den Seegang.

Mahlzeit, pfüati

Rono

Brems- und Zug- … Insekten

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Ich laufe und schwimme hier in der Alpenregion Tegernsee-Schliersee was das Zeug hält. Das Rad kommt erst nächste Woche wieder zum Einsatz. Heute kam ich während meiner Laufrunde an diesem Renner vorbei. Da wäre ich fast schwach geworden, doch dieser sicherlich triathlonbewährte, schwarze, Blumenstahlbomber war angekettet. Schade, also weiterlaufen. Und das brachte mich dann zu einer tierischen Begegnung, die ich mitunter auch im heimischen Laufrevier registriere.

Gerade bei feucht-warmer Witterung schießen die Zweiflügler (Diptera) aus dem Halbschatten und greifen aus jeder Richtung und von allen Seiten an. „Bremsen (Tabanidae) sind eine Familie aus der Unterordnung der Fliegen (Brachycera) und gehören zu den blutsaugenden (hämatophagen) Insekten. Sie beißen Menschen und andere wechsel- und gleichwarme Tiere (Warmblüter). Besonders aktiv sind sie in Mitteleuropa zwischen April und August an schwülen Tagen. Im norddeutschen Raum wird die Bremse oft auch Dase oder Blinde Fliege genannt, in Westdeutschland Blinder Kuckuck, in Süddeutschland und Teilen Österreichs und der Schweiz Bräme oder Brämer, historisch findet sich Brämse.“ So ist es bei Wikipedia zu lesen. Ja, es sind Blutsauger, Schmarotzer, doch andererseits auch Partner. Je schneller du läufst, umso schlechter finden die Feinschmecker einen Landeplatz auf der Haut. Also ein guter Grund, an Waldrändern Tempointervalle einzubauen. Bei Trink- oder Pinkelpausen allerdings ist die Blutspende garantiert.

Bleibt in Bewegung. Servus und held og lykke

Rono

 

Verpflegungsstelle

2015-07-29_Tegernsee

Das kleine Fischer’s Fritzchen hat mich heute irgendwie an die Kopenhagener Meerjungfrau erinnert. Fritzchen hier ist jedoch eine Trinkwasserstelle in Rottach-Egern und direkt am Seerundweg gelegen. Welcher Läufer kann da schon vorbeisausen und auf eine kühle Erfrischung verzichten.

Vi ses!

Rono

Hummel, Hummel, summ, summ

Begegnungen mit der Tierwelt. Heute bin ich 2:20 Std eine Crossrunde über den Rennersberg- und Westerberghöhenweg gelaufen. In Summe etwa 600 Meter hoch und 22 KM weit. Von einer Almwiese schaute nur Fleckvieh erstaunt zu mir herüber.

2015-07-28 Hummel

Eine etwas schmerzhafte Begegnung mit einer Wespe gab es vergangene Woche nach einem ausgiebigen Kraulausflug im See. Verspannt, doch sehr zufrieden tapse ich über die Kiesel zu meinen Textilien, schwinge das Handtuch über die Schulter und … stick like a bee. In diesem Fall schoss eine Wespe ihren Stachel in meinen Nacken. Das kleine Geschöpf im BVB-Gewand lag leblos am Boden, mir begann zu frösteln, doch keine bleibenen Schäden. Auch der BVB wird sicher gut in die Saison starten.

Insekten gehören einfach zum Trainingsprogramm. Bei einem meiner letzten Radausflüge verfing sich ein Brummer in meinen Helmschlitzen. Normalerweise finden die schnell wieder einen Ausgang, doch in diesem Falle surrte es auch nach weiteren 3 KM noch in der Haube. Also besser anhalten, Helm lupfen und Freiheit gewähren. Bevor noch mehr Freunde heranrauschen und in meinem Kopfschmuck einen neuen Bienenstock anlegen. Es war dann übrigens eine Hummel, die irritiert davonsummte. Keine Aussicht auf Honig.

Bleibt sportlich. Held og lykke.

Rono

Haubentaucher

2015-07-25-Enten-Schliersee
Heute konnte ich meinen Kater im Schliersee lassen. Schwimmen im natürlichen Freiwasser hat schon seine Besonderheiten. Der See war heute kabbelig und der Himmel bajuwarisch blau-weiß. Unter Wasser siehst du nix, über Wasser hörst du nix. Wenn die Sonne plötzlich hinter Wolken verschwindet meint man anfangs, da wirft ein Dampfer seine Schatten, also Kopf hoch und umschauen. Glück gehabt. Dann paddeln Stockenten in meine Fahrrinne und eine Blesshuhn-Familie rudert gar auf mich zu. Da ich keine Brotkrumen mitgenommen habe, machen die Vögel den Abflug. Ein nervöser Haubentaucher ploppt plötzlich neben mir hoch und rauscht im selben Moment wieder runter, zu schnell für mich.
Zum Ende der Einheit kraule ich wieder Richtung Ufer. Beim Luftholen ist plötzlich der Ausflugsdampfer auf meinem Schirm, gar nicht lustig. Auf den finalen 50 Metern also ein Tempointervall und raus aus den Schiffsschrauben. Sigrid frug gleich, ob ich die laute Schiffsglocke nicht gehört hätte. Hab ich nicht, nur Wasserrauschen unter der Gummihaube.

In der Lagune am Oeresund werden sich nur triathletische Artgenossen, ein paar Kanus und Bojen im und auf dem Wasser bewegen. Kann auch lästig werden, doch alle haben das gleiche Ziel.

Ahoi, vi ses!

Rono

Wie eine kalte Pommes rotweiß

Manchmal ist Training einfach sowas von s……

Heute zum Beispiel, da fühlten sich nach 10 km auf dem Rad, und wir reden hier von einem Ritt auf dem jetzt schon legendären Arango14, meine Oberschenkel wie eine kalte Pommes rotweiß an, wahlweise auch wie acht Stunden unberührter Krautsalat am Grillabend bei 36 Grad im Schatten. Am liebsten wäre ich umgekehrt und hätte mich im Bett verkrochen. Was für eine Blamage.

Und dann der Sturm, Zeljko heiß der Unruhestifter mit seinen Hinterlassenschaften, Ästen auf den Straßen, das ganze Geraffel knallte in schöner Unregelmäßigkeit gegen meine Carbon-Laufräder. Man, war ich angefasst. Dann noch der lästige Wind, ganz schön frisch war das auf dem Rad auch noch.

Schließlich die Ernährung, Nutrition wie das so schön heißt. So eine Art flüssige Marmelade, alle zehn Kilometer inhaliert, Ironman-Nahrung aus der Tube, runtergewürgt und abgespült mit Wasser. Das hat noch nie so ätzend wie dieses Mal geschmeckt. Der einzige Lichtblick war der Espresso-Stop in der Eisdiele in Herbern nach dreieinhalb Stunden, sonst wäre ich durchgedreht. Monika weiß da nur zu sagen: „Hat dich keiner gezwungen, den Blödsinn zu machen.“

FetteBeineNeu

Später, wenn man geduscht und wieder im Vollbesitz der geistigen Kräfte ist, sieht das schnell irgendwie anders aus. Denn der Blödsinn hat dann einen Namen: FetteBeineFürDenIronmanTour, in Zahlen 131 km mit einem 30er Schnitt, ganz jovel, und ja, ja, ich bin bei Strava – aber keiner von den Verrückten da, logo, oder? Außerdem ist das nicht wichtig. Denn das war nicht schlecht für einen Tag, an dem eigentlich nichts passte. Training ist manchmal schön …

Team Ronouchi – Fundrunning for a better world